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Katholische Kirche

Foto: Katholische Kirche
Katholische Kirche

Vierradener Straße 49, 16303 Schwedt/Oder

Die katholische Kirche wurde in den Jahren 1895 bis 1898 errichtet.

1850 lebten in Schwedt nur 30 Katholiken, zu denen 38 katholische Militärangehörige kamen. Erst 1853 wurde in Schwedt eine eigene katholische Pfarrei gegründet. Die Gemeinde hatte einen schweren Stand in der Stadt. Nach Ausbruch des Preußisch-österreichischen Krieges 1866 kam es zu Krawallen gegen die Katholiken.

Clemens Ortmeyer (1844–1918, Stadtverordneter und Ehrenbürger der Stadt) regte den Bau der Kirche an und unterstützte ihn finanziell. Nachdem zuerst das Gartenlokal Rosenberg erworben und der Tanzsaal zur Kapelle ausgebaut wurde, entstanden später auf diesem Gelände die katholische Kirche und das Pfarrhaus. Der Architekt zahlreicher Berliner Kirchen und des Reichsbankgebäudes in Berlin, Regierungsbaumeister und Schriftsteller Max Hasak (1856–1934) entwarf 1894 das spätneugotische Sakralgebäude, das unter Leitung des Ratszimmermeisters Krebs errichtet wurde.

Der kreuzförmige Backsteinbau mit Polygonalchor, hohem schiefergedecktem Walmdach und schmalem Westturm mit spitzem Dachreiter wirkt schlank und bringt ein romantisches Element in die Stadtsilhouette. Die Schmalseite des Turmes steht zur Breitseite im Verhältnis von 5 : 11 Metern.
Das Innere der Kirche zeigt einen einheitlichen großen Raum in den Ausmaßen von 33 mal 12 Metern. Dieser Eindruck wird verstärkt durch die auffallende Höhe des Gewölbes, den engen Anschluss der Apsis an den Innenraum und die großen Fensterrosetten von sieben Meter Durchmesser.
Zeitgenossen, die die Kirche in ihrem ursprünglichen Zustand erlebten, berichteten, dass das Innere der Kirche „reich ausgestattet ist und durch die Harmonie der Verhältnisse und der gefälligen Malereien einen erhabenen und feierlichen Eindruck macht.“

Die Kirche besaß drei neugotische Altäre. Hauptstück der Ausstattung war der Hochaltar, bekrönt von einem hohen Ziertürmchen. Alle Holzarbeiten stammten aus der Hofkunstanstalt München. Die drei Glocken der Kirche wurden wie die der evangelischen Stadtkirche 1917 eingeschmolzen. Am 18. April 1945 erhielt die Kirche einen schweren Bombentreffer in das linke Mittelschiff. Beim Wiederaufbau wurden die Wände weiß übertüncht und der zuvor in Sicherheit gebrachte Hochaltar wieder aufgebaut.

Zwischen 1969 und 1972 erhielt die Kirche eine neue Innenausstattung; hauptsächlich an den Arbeiten dazu beteiligt war der abstrakt arbeitende Dresdner Bildhauer Friedrich Preß.
Bei weiteren Instandsetzungsmaßnahmen wurde der zuvor in Raummitte befindliche Altar zur Apsis hin versetzt.
Zum wertvollsten Inventar der Kirche zählen ein hölzernes Kruzifix vom Ende des 15. Jahrhunderts und die Holzskulptur der heiligen Anna Selbdritt aus dem gleichen Zeitraum.