Pogromgedenken 2025 in Schwedt/Oder

Das Gedenken am 9. November 2025 beginnt um 17:00 Uhr mit einer Andacht in der St. Katharinenkirche in der Oderstraße. Pfarrerin Christa Zepke und Pfarrer Carsten Becker leiten diese thematische Besinnung. Von dort startet um ca. 17:30 Uhr ein Schweigemarsch über den Kirchplatz, die Präsidentenstraße, die Jüdenstraße, den Flinkenberg, die Louis-Harlan-Straße bis zum Tor der ehemaligen Synagoge. Der Weg wird vorbei an „Stolpersteinen“ führen, die in der Stadt zu Ehren von jüdischen und anderen Opfern der Nazidiktatur an ihrem letzten freiwillig gewählten Wohnort verlegt wurden. „Ein Mensch ist erst dann vergessen, wenn sein Name vergessen ist”, ist der Leitsatz, dem sich der Künstler Gunter Demnig verschrieben hat, als er in den 90er Jahren das Stolpersteinprojekt ins Leben gerufen hat. Bis jetzt wurden 48 Stolpersteine an 23 Orten in Schwedt/Oder und sechs Steine in Vierraden verlegt. Wer die ehrenamtliche Arbeit der Arbeitsgemeinschaft unterstützen will, kann gern Geld spenden. (Schwedter Geschichtsverein e.V., Stadtsparkasse Schwedt/Oder, IBAN: DE11 1705 2302 0030 0118 17).
Einzelschicksale der ehemaligen Schwedter Bürgerinnen und Bürger werden während des Schweigemarsches als kleine Hörspiele präsentiert, die Schülerinnen und Schüler des Schwedter Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasiums gestaltet haben. Auch nachzuhören auf der Website des Schwedter Stadtmuseums. Am Tor zur ehemaligen Synagoge in der Louis-Harlan-Straße werden vom ehrenamtlichen Integrationsbeauftragten der Stadt Schwedt/Oder, Erik Ballentin, Worte des Gedenkens gesprochen. Schülerinnen und Schüler der Musik- und Kunstschule gestalten die musikalische Begleitung. Auch dort können Blumen und Kerzen niedergelegt werden. Am 10. November, um 18:00 Uhr erinnern Schülerinnen und Schüler des Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasiums in der Aula der Schule mit einer szenischen Lesung an die Pogrome gegen die jüdische Bevölkerung im Jahr 1938.
Die Veranstaltenden laden die Schwedter Bürgerinnen und Bürger am 9. und 10. November 2025 zum gemeinsamen Nachdenken über Deutschland im 20. und 21. Jahrhundert an die unterschiedlichen Orte herzlich ein.
