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Wolfskinder

Das Stadtmuseum Schwedt/Oder lädt am 16. Oktober 2025 zu einem Vortrag zum Thema „Wolfskinder“ in den Berlischky-Pavillon. Der fachkundige Historiker Christopher Spatz stellt anschaulich das Schicksal tausender deutscher Kinder am Kriegsende dar. Der Begriff „Wolfskinder“ wird heute für die zwischen 1945 und 1948 im östlichsten Teil des ehemals deutschen Reichs, vor allem in Ostpreußen allein und heimatlos zurückgebliebenen Kindern verwendet.

Bild vom Cover des Buches „Nur der Himmel blieb derselbe. Ostpreußens Hungerkinder erzählen vom Überleben"

Am Ende des Zweiten Weltkrieges verblieben vor allem im Gebiet des nördlichen Ostpreußens, in Königsberg und der weiteren Umgebung, unzählige Kinder und Jugendliche. Bis 1948 erlitten diese Kinder ein schlimmes Schicksal: Sie hatten ihre Eltern verloren und irrten alleine oder in kleinen Gruppen durch Wälder und Dörfer, die nun zu Polen oder der Sowjetunion gehörten. Hunderttausende Deutsche aus den Gebieten waren gegen Kriegsende auf der Flucht an Seuchen und Unterernährung gestorben oder waren von den Kindern auf der Flucht getrennt worden. Die überlebenden Kinder verloren ihr Zuhause, waren auf sich alleine gestellt, oft völlig hilflos und kämpften ums tägliche Überleben. Manche Kinder kamen vor allem ab 1947 in sowjetische Kinderheime, andere flohen immer weiter. Viele Kinder und Jugendliche schlugen sich nach Litauen durch, und kamen bei Bauern unter. Nicht immer war das das bessere Schicksal, denn neben den wenigen freundlich aufgenommenen Kindern, wurden viele wie Arbeitssklaven gehalten. Die Kinder in den sowjetischen Heimen kamen 1948 in die Sowjetische Besatzungszone. Wenige hatten dann das Glück noch Teile ihrer Familien wiederzufinden, die meisten aber landeten wieder in Heime oder in Pflegefamilien.

Es dauerte lange, ehe man wirklich die Schicksale der Kinder wahrnahm. Erst ab den 1990er-Jahren wurde die breite Öffentlichkeit auf ihre Schicksale aufmerksam. Damit begann ein neuerlicher Kampf, nun um die ideelle und politische Anerkennung ihres unvergessenen, unerhörten Leids.

Der Vortrag nimmt Bezug auf das von Christopher Spatz veröffentlichte Buch „Nur der Himmel blieb derselbe“, in dem er sich mit über 50 Zeitzeugeninterviews der Geschichte dieser lange Zeit „vergessenen Kinder“ annähert und ihr schweres Schicksal thematisiert.

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Vortrag am
16. Oktober 2025, 10:00 Uhr
Berlischky-Pavillon
Eintritt 5,00 EUR

Die Veranstaltung wird gefördert durch

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