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Albert Schulz (Pseudonym: San-Marte)

Regierungsrat, Übersetzer und Erforscher mittelalterlicher Literatur

geboren 18. 05.1802 in Schwedt
gestorben 03.06.1893 in Magdeburg

Albert Schulz war Sohn des Direktors der Justizkammer in Schwedt. Er studierte in Berlin und danach in Heidelberg Rechtswissenschaften. In Heidelberg beteiligte er sich an Burschenschaften und wurde wegen eines „vollzogenen Duells“ mit zehn Tagen Kartzer bestraft.

Seine Laufbahn begann er 1824 als Gerichtsbeisitzer ohne Stimmrecht in Brandenburg und als Referendar in Naumburg. 1830 war er Kammergerichtsassessor in Berlin, 1833 Regierungsrat und Justitiar in Magdeburg. Wegen einer kritischen Schrift „über den Wert des Provinzialgesetzes“ wurde er von Magdeburg 1837 als Domänenrat nach Bromberg versetzt. Doch bereits 1843 berief man ihn wieder nach Magdeburg, diesmal als Verwaltungsrat in das Schulkollegium der Provinz. 1850 gehörte er dem  Erfurter Unionsparlament als Abgeordneter an. In Anerkennung seiner Verdienste erhielt er 1865 den Titel Geheimer Regierungsrat und wurde durch die Verleihung des Roten Adlerordens III. Klasse ausgezeichnet.

Literarisch trat Albert Schulz zuerst als Referendar in Naumburg mit oben genannter kleinen Schrift auf. Der gelehrte Koberstein ermuntere ihn und machte ihn speziell mit den Schätzen mittelhochdeutscher Literatur vertraut. Dieses Gebiet begeisterte Albert Schulz. Hier hat er in seinen philologisch-geschichtlichen Arbeiten über die Literatur des Mittelalters und deren Übertragung ins Neuhochdeutsche Bemerkenswertes geleistet, das auch heute noch Anerkennung findet. Besonders widmete er sich der Erforschung der Sagen „Arthur und die Tafelrunde“ und des „Parzival“, von dem er die erste neuhochdeutsche Übersetzung anfertigte.

Er veröffentlichte u. a. „Die polnische Königssage“ und gab eine deutsche Bearbeitung „Der Geschichte der welschen Literatur“ von Th. Stephens heraus. Albert Schulz war ein Experte auf dem Gebiet der mittelalterlichen Literatur. Weitere Werke sind „Leben und Dichten Wolfram von Eschenbachs“ (2 Bände, Magdeburg, 1836–1841), „Die Sagen von Merlin“ (Halle, 1953), „Polens Vorzeit in Dichtung und Sage“ (Bromberg, 1859) sowie das „Reimregister zu Wolfram von Eschenbach“ (Quedlinburg, 1867).